Turnier Nürnberg 2025

geschrieben von Laura Aichholzer

Vorwort

Herzlich willkommen, liebe Tanzsportinteressierte, zum Blog der Tanzsportwelt der Höllriegl‘s.
Ein neu gegründeter Verein ohne praktische Vorerfahrung in der Welt des professionellen Formationstanzsports.

Mit unseren Reportagen möchten wir unsere Turniererfahrungen mit euch teilen und euch somit auf unsere Reise mitnehmen, welche für uns hoffentlich voller erinnerungswürdiger Erlebnisse wird. Hiermit laden wir euch herzlich ein mit den Erzählungen von jungen Tänzerinnen und Tänzern, in eine andere Welt einzutauchen. In das Spektakel, welches man sonst nur voller Glitzer, Glanz und Glimmer kennt. Eine Welt, in der neben Vorfreude, Ehrgeiz und Hoffnung auch Enttäuschungen, Tränen und Kritik Platz haben müssen.

Seid in diesem Text – verfasst und aus der Sicht von Laura Aichholzer – mit dabei, wie sie ihr erstes Formationsturnier wahrnahm.
Viel Vergnügen! 

Reportage

Lesedauer etwa 8 Minuten

Alle Bilder hierzu hier.

Sonntag, der 16.02.2025, 07:00 Uhr
ADTV-Tanzschule „Die Höllriegl’s“

           An diesem Sonntag war es endlich soweit: Mein erstes Turnier stand bevor. Da ich leider beim letzten Turnier in Herford nicht dabei sein konnte, hieß es für mich an diesem Tag: Rauf aufs Parkett!
            Als Frühaufsteher war ich bereits um 06:00 Uhr– mit fertig gestylten Haaren, gepackter Tasche und einer Tasse Tee auf heißen Kohlen gesessen. Wer mich kennt, weiß, dass ich am liebsten schon Stunden vor einem Auftritt vollkommen geschminkt und gestylt sein möchte. Um 07:00 Uhr war dann Treffpunkt im Studio.

Am Tag zuvor

            Bereits am Samstag wurde die 1. Bundesliga Standard ausgestrahlt. Wir haben diese natürlich mitverfolgt, um uns mental auf die bevorstehende Fläche
vorzubereiten. Für mich war es ein kleiner Fangirlmoment, als ich merkte, dass ich am nächsten Tag auf demselben Parkett stehen werde wie die Weltmeister. Um meine Nervosität zu bekämpfen, durfte eine kreative Beschäftigung nicht fehlen: An diesem Abend haben wir noch selbst den Haarschmuck für das Turnier angefertigt.
            Die Styroporkugeln wurden bemalt, auf Haarnadeln befestigt und zusätzlich mit Strasssteinchen beklebt – zum Glück besitzt der Verein ein breites Sortiment an Strasssteinchen (gut, dass unser Vorstand immer ein Auge darauf hat und sehr gerne bei Bedarf nachbestellt 😀).

            Zuvor hieß es allerdings noch, sich für den Garnisonsball fertig zu machen, denn an diesem Abend hatte unsere Standard-A-Formation einen Auftritt, bevor es am nächsten Morgen nach Nürnberg ging. Nachdem wir den Abend gemeinsam ausklingen lassen haben, stand der große Tag nun bevor.

Der Turniertag

            Der Treffpunkt an der Tanzschule war für 07:00 Uhr vereinbart, doch als chaotische Truppe kamen wir – wie so oft – erst gegen 07:15 Uhr vollständig zusammen. Nachdem wir die Formation zweimal durchtanzten, haben die Mädchen bereits begonnen, ihre Haare zu stecken, während wir gleichzeitig den Haarschmuck fertig beklebten.

            Gegen 08:30 Uhr setzten wir uns in Fahrgemeinschaften in Bewegung. Die Müdigkeit vom Vorabend spürte ich beim Autofahren gar nicht mehr; stattdessen wuchs die Vorfreude, wie es meine Mitfahrer vom letzten Turnier berichteten. Um 09:30 Uhr trafen wir in der Mehrzweckhalle in Nürnberg ein – und natürlich durften Selfies bis zum Abwinken nicht fehlen. Nachdem unsere Trainerin uns angemeldet und uns Armbänder verteilt hatte, bezogen wir endlich die Umkleide. Knapp eine Stunde standen wir in den Startlöchern, bis die Stellprobe begann. In dieser Zeit zauberte Emi bereits den ersten Mädls das Makeup, während die Jungs sich mit Kartenspielen ablenkten.

            Gegen 10:30 Uhr betraten wir die Halle, um uns auf die Stellprobe vorzubereiten. Wie es sich gehörte, verlief die Generalprobe mehr als schief: Der Boden war ungewohnt und die Umgebung fremd – doch das sind keine Ausreden für den besch*** Durchgang…

            Anschließend wurden wir in die Umkleide gerufen, wo ein Einlauf definitiv notwendig war (Spoiler: Er hat Wirkung gezeigt!).
            Wir wären nicht wir, wenn bei uns nicht immer etwas chaotisch abläuft.

            Da unsere Kostüme seit dem letzten Turnier an eine andere Tanzschule verliehen waren, bekamen wir sie erst an diesem Tag zurück. Dank eines fantastischen Services wurden die Kleider während der Stellprobe direkt in der Umkleide aufgehängt. Da ich an diesem Tag ein anderes Kleid trug, als ich es zuvor anprobiert hatte, wurde mein Kostüm noch kurz vor dem Auftritt angepasst – an dieser Stelle ein riesengroßes Dankeschön an Emilys Mama für ihre grandiose Unterstützung. Hoffentlich können wir nächstes Jahr wieder auf dich zählen!

            Wir hatten noch etwa 1,5 Stunden Zeit, bis es an die Vorstellungsrunde ging. Währenddessen schminkte Emi, unterstützt von Emilys Mama, die restlichen Mädchen, und wir testeten endlich den neuen Haarschmuck – es war nicht nur meine Premiere, sondern auch die unserer Strasskügelchen für die Haare.

Unterstützung von Zuhasue

            Ein ganz besonderes Highlight des Tages war die tatkräftige Unterstützung von zu Hause: Claudi, unser zweiter Vorstand, Trainerin der Standard-A-Formation und das Herzstück der Tanzschule, ließ an diesem Sonntag alle weiteren Trainings ausfallen und fuhr gemeinsam mit weiteren Formationsmitgliedern nach Nürnberg.
            Wir waren alle ein wenig stolz, unseren eigenen Fanclub dabei zu haben – er meisterte seinen Job hervorragend.

Der große Moment

            Als Claudi schließlich in der Umkleide eintraf, wussten wir: Jetzt geht’s gleich los!
            Emi führte zusammen mit ihrem Freund und Claudi unsere Gruppe in der Vorstellungsrunde an. Als wir uns in den Umkleiden aufstellten und die anderen Tänzer sahen, stieg die Nervosität nochmals enorm an. Uns gefiel die Methode der Gruppe vor uns so gut, beim Marschieren konsequent „links“ zu betonen, dass wir diese sofort übernahmen.

            Dann waren wir an der Reihe, die Fläche zu überqueren – und als unser Name angekündigt wurde, hörte man schon unseren Fanclub laut schreien und applaudieren. Meine Nervosität war verflogen, und ich freute mich umso mehr auf die Vorrunde.

            Ich kann mich heute nicht mehr genau daran erinnern, an welcher Stelle wir in der Vorrunde tanzten – definitiv weder an erster noch an letzter Stelle.

            Zum gemeinsamen Aufwärmen versammelten wir uns in der Umkleide und führten unsere gewohnten Dehnübungen durch. Dabei herrschte eine ungewöhnliche Ruhe, und unsere Nerven lagen blank.

            Plötzlich verging die Zeit wie im Flug: Vor dem Eingang aufgestellt, betraten wir unter Jubel und dem lauten Grölen unserer Family die Halle. Für mich war es ein besonderer Moment, als die Musik einsetzte und wir uns in unserer ganz persönlichen Disney-Welt verloren und den Auftritt voll genossen. Emi saß vorne in der Mitte, strahlte und unterstützte uns mit einem Blick, der zugleich motivierend und leicht kritisch war – während auch Claudi hinter ihr, an der Wand, vor Aufregung strahlte.

            Als die Schlussposition aufgelöst wurde, wurde mir klar: Wir hatten die Vorrunde geschafft! Gemeinsam mit Emi verließen wir die Fläche und sammelten uns in der Umkleide. Die Freudentränen in ihren Augen sprachen Bände – Emi war stolz auf uns und der Einlauf nach der Stellprobe hatte Wirkung gezeigt.

Finale

            Kurz darauf erfuhren wir, dass wir im kleinen Finale tanzen durften. Unsere Glücksfee Claudi zog bei der Auslosung die Nr. 1, sodass wir als Erste tanzen durften. Sie gab uns noch einen kleinen Motivationsschub, indem sie uns bildhaft anhand von Otto Walkes darstellte, den Quickstep mit erhoben Haupt zu meistern.
            Auch Emi motivierte uns erneut, alles zu geben.

            Motiviert und voller Vorfreude betraten wir ein zweites Mal die Fläche – diesmal mit etwas weniger Nervosität. Kaum hatten wir uns aufgestellt und wollten beginnen, stockte die Musik kurz.

            Ab diesem Moment nahm ich alles wie aus Watte wahr. Die Zeit verging wie im Flug, bis ich mich plötzlich in meiner Lieblingsposition wiederfand: Im Schlussbild, auf der Schulter meines Tanzpartners. 😀

            Nach unserem Ausmarsch stellten wir uns am Rand der Halle auf und sahen dem anderen Team zu, das ebenfalls im kleinen Finale getanzt hatte.
            Als wir die Wertung 2 : 1 : 2 : 1 : 2 erhielten, waren wir zwar ein wenig enttäuscht, aber auch stolz – dieselbe Punktzahl wie beim letzten Turnier zeigte deutlich, dass wir uns nicht sichtbar verschlechtert hatten. 😊

            Das große Finale verfolgten wir von der Tribüne aus. Anschließend standen wir gemeinsam mit allen Teilnehmern auf der Fläche und nahmen unter dem Applaus unseres Fanclubs unsere Urkunden entgegen. Zuletzt durfte noch ein Mannschaftsfoto vor der DTV-Wand gemacht werden, bevor wir in die Umkleide zurückkehrten.

            Dort stellten wir fest, wie müde und ausgelaugt wir waren. Einige von uns fuhren so schnell wie möglich nach Hause, um an Claudis Training für einen Auftritt in der nächsten Woche teilzunehmen. Der Rest half beim Aufräumen der Umkleide und begab sich anschließend ebenfalls auf den Heimweg. Voller neuer Eindrücke, Erfahrungen und witziger Gespräche fuhren wir – ohne Stau 😀 – nach Hause.

Danke

            Danke Emi, dass du uns ermöglicht hast, mit deiner Einstudierung, harten Arbeit und Nerven aus Stahl an diesem Turnier teilzunehmen. (Wie langweilig wäre dir denn, ohne unsere chaotische, nervenaufreibende, aber trotzdem wundervolle Truppe 😀)

            Danke Claudi, dass du uns alle großgezogen hast und vor allem auch an diesem Turniertag für uns da warst.

            Ein riesen Dankeschön an alle, die uns an diesem Tag unterstützt haben, von der Tanzschulfamilie über die Formationsmitglieder bis hin zu den Mamas von Emily und Sara/Chris/Thomas.

            Last but not least: Danke ans gesamte Team, der Teamgeist und unser Zusammenhalt als “zweite Familie” bedeutet mir wirklich viel.

Ein unvergesslicher Turniertag in Nürnberg:
Teamgeist, Freude und Erfolg

Das Team möchte allen danken, die sie unterstützt haben – von Trainerinnen über Familien, bis hin zu Freunden – und betonen, wie wichtig der Zusammenhalt und der Teamgeist für sie sind. Es war ein unvergessliches Erlebnis, das den Zusammenhalt und die Freude am Tanzen noch stärker gemacht hat.

Alle mit * markierten Bilder wurden vom Fotografen Mike Herzer erstellt

Ein Blick in die Kabine

Kartenspiele

Die Spannung steigt

Selfie Time

Gruppenfoto

Alle mit * markierten Bilder wurden vom Fotografen Mike Herzer erstellt

Laura Aichholzer

Autor

„Als wir die Wertung 2 : 1 : 2 : 1 : 2 erhielten, waren wir zwar ein wenig enttäuscht, aber auch stolz – dieselbe Punktzahl wie beim letzten Turnier zeigte deutlich, dass wir uns nicht sichtbar verschlechtert hatten. 😊“