
Turnier Rüsselsheim 2025
geschrieben von Simon Lukas
Vorwort
Herzlich willkommen, liebe Tanzsportinteressierte, zum Blog der Tanzsportwelt der Höllriegl‘s.
Ein neu gegründeter Verein ohne praktische Vorerfahrung in der Welt des professionellen Formationstanzsports.
Mit unseren Reportagen möchten wir unsere Turniererfahrungen mit euch teilen und euch somit auf unsere Reise mitnehmen, welche für uns hoffentlich voller erinnerungswürdiger Erlebnisse wird. Hiermit laden wir euch herzlich ein mit den Erzählungen von jungen Tänzerinnen und Tänzern, in eine andere Welt einzutauchen. In das Spektakel, welches man sonst nur voller Glitzer, Glanz und Glimmer kennt. Eine Welt, in der neben Vorfreude, Ehrgeiz und Hoffnung auch Enttäuschungen, Tränen und Kritik Platz haben müssen.
Seid in diesem Text – verfasst und aus der Sicht von Simon Lukas – mit dabei, wie er das letzte Turnier der Saison wahrnahm.
Viel Vergnügen!
Reportage
Lesedauer etwa 9 Minuten
Alle Bilder hierzu hier.
Zuerst einmal…
Hi, ich bin Simon und möchte euch mit diesem Bericht einen Einblick geben, wie unser letztes Turnier am 8. März 2025 war.
Das Turnier fand in der Großsporthalle am Evreuxring in Rüsselsheim statt. Da ich der Springer unserer Formation in der 2. Bundesliga bin, kann es sein, dass ich auch kurz vorher noch einspringen müsste, falls jemand vorher krank wird oder bei einem Probedurchlauf verletzen sollte. Das heißt für mich, immer bereit zu sein und jede der sechs Positionen unserer Standardformation zu kennen.
Samstag, der 08.03.2025, 06:00 Uhr
Bei mir daheim
Am Morgen des 8. März – ein Samstag – ging es für uns früh los. Ich wurde um sechs Uhr von einem Freund abgeholt, um zu unserem Treffpunkt an der ADTV-Tanzschule „Die Höllriegl’s“ zu fahren. Auf der Fahrt dorthin machten wir einen kurzen Zwischenstopp beim Bäcker, um uns ein Wenig für die Fahrt und einen Kaffee gegen die morgendliche Müdigkeit zu kaufen.
Am Treffpunkt waren wir mit unter den Ersten und redeten mit den anderen Wartenden über unsere Aufregung und zum Teil auch Nervosität. Wie oben genannt bin ich der Springer unserer Formation und war zu jenem Zeitpunkt völlig nervositätsfrei, da wir alle sechs Paare dabeihatten und von denen auch keiner krank oder verletzt war.
Abfahrt
Um 6:25 Uhr waren Alle anwesend und nach der Verteilung auf die jeweiligen Autos machten wir uns bereit zum Turnier loszufahren. Die Autofahrt sollte laut Navigationssystem circa vier Stunden dauern – also genug Zeit, um noch ein wenig zu entspannen und die Formation im Kopf noch einmal auf so gut wie jeder Stelle durchzutanzen. Man sieht es mir meistens nicht an, aber mein Kopf arbeitet gefühlt immer, wie auch an jenem Tag. Dies hieß für mich, trotz Müdigkeit wach zu bleiben und die vier Stunden meinen Fahrer bei Laune zu halten, während ich dabei nur an Tanzschritte dachte.
Ankunft in Rüsselsheim
Nachdem wir uns kurz vor Rüsselsheim wegen einem Stau kurz verfahren hatten, waren wir endlich am Ziel angekommen. Das hieß für uns erstmal: Durchatmen, Autos ausräumen und los zum Eingang für die teilnehmenden Formationen.
Der Sportlereingang war leicht zu finden und dort wurden wir auch sehr freundlich empfangen. Emi, unsere Trainerin und 1. Vorstand unseres Vereins, übernahm wie auch bei den letzten beiden Turnieren den Papierkram an der Anmeldung.
Danach wurden wir zu unserer Umkleide geführt. Diese war zwar nicht allzu groß, aber geradeso ausreichend. Ich brachte meine Sachen in die Umkleide und machte schnellstmöglich Platz für die aktiven Tänzer unserer Formation. Um diese nicht zu stören, suchte ich mir bis zum Aufwärmen ein bequemes Plätzchen auf dem Gang und hörte dort ein wenig Musik.
Kurz darauf war der Probesaal zum Aufwärmen frei und wir machten uns alle auf den Weg dorthin. Auch ich wärme mich stets mit auf, da ich ja auch immer allzeit bereit sein muss.
Nachdem das Aufwärmen geschafft war, hatten wir noch ein wenig Zeit bis zur Stellprobe auf der Tanzfläche, wo die Formationen später auch tanzen würden. Demnach machte ich mich mit einem Kollegen der Formation auf den Weg zu einem nahegelegenen Rewe, in dem wir uns ein wenig zu Essen und zu Trinken kauften.
Zurück in der Großsporthalle angekommen, aßen wir und machten uns danach bereit für die Stellprobe.
Die Stellprobe
Unsere Stellprobe war um 12:45 Uhr. Diese durfte maximal 20 Minuten dauern und ist dafür gedacht, die Tanzfläche auszuprobieren und die Tänzer optimal zu platzieren, da jede Tanzfläche unterschiedlich groß ist.
Ich stand bei der Probe oben in der Mitte auf der Tribüne, wo später dann die Wertungsrichter stehen würden. Von dort aus durfte ich mir das Spektakel mitansehen. Wir filmten die beiden Durchgänge auf Musik, um diese später in der Umkleide diskutieren zu können und Fehlerquellen zu optimieren.
Um 13:05 Uhr war unsere Stellprobe vorbei und wir analysierten unsere Probedurchgänge. Hierbei fiel Emi einer unserer Tänzer extrem negativ auf, da er weder seine Schritte noch die Choreo richtig zu machen schien. Eigentlich ist er der Ersatztänzer für diese Stelle und sollte einspringen, da die Hauptbesetzung verletzt war.
In Folge dessen wurde ich gefragt, ob ich einspringen kann. Zum Glück hatte ich alle Auftrittssachen mit eingepackt und diese Position im letzten Training vorm Auftritt noch einmal genauer angesehen. Also hieß es ab da: Tanzschuhe anziehen und die Stelle noch tausendmal üben.
Dies taten wir dann von 13:30 Uhr bis circa 14:45 Uhr. Nachdem das dann meiner Meinung nach ganz gut funktioniert hatte, ging es zurück in die Umkleide und wir ruhten uns noch ein wenig aus. Um meinen Kopf noch etwas frei zu bekommen, schaute ich mir ein paar der Lateinformationen an, welche an diesem Tag auch Turnier hatten.
Der große Moment
Dann war er auch schon da. Der Moment zum Aufstellen für die Vorstellung der Formationen. Wir stellten uns demnach mit allen Standard-Formationen der zweiten Bundesliga auf und warteten auf die Begrüßung.
Dann ging es los. Alle Formationen im Gleichschritt über die Tanzfläche. Eine nach der Anderen wurde vorgestellt und die Zuschauer feuerten uns bereits da schon kräftig an.
Danach gingen Alex, unser Mannschaftskapitän, zusammen mit Emi zur Auslosung, wann wir drankämen. Wir waren als Zweites nach der Formationsgemeinschaft Darmstadt-Mainz an der Reihe.
Angespannt und nervös warteten wir im Aufwärmbereich vor der Tür. Plötzlich wurden wir wieder in den Saal hineingelassen. Der Weg zur Tanzfläche fühlt sich immer sehr lang an und währenddessen ist der Druck, der auf einem lastet, mehr als nur deutlich spürbar.
Wir warteten am Anfang der Tanzfläche bis Emi uns dann ein Zeichen gab, auf Position zu gehen. Gut, der Einmarsch war geschafft.
Auf das Handzeichen unserer Trainerin ging die Formationsmusik los. Jetzt durfte ich nur keinen Fehler machen und musste die Positionen einhalten. So wie es anfing, war es auch schon wieder vorbei. Vom Auftritt hatte ich nichts in Erinnerung, außer dass es sich nicht so schlecht anfühlte.
Zwischenpause
Vom Gegenteil wurde ich dann in der Umkleide bei der Videoanalyse überzeugt. Ich hatte einen Choreowechsel komplett versemmelt und mich bei unserem ersten Tango total vertanzt. Jetzt hieß es für mich, bis zum zweiten Durchgang an meinen Fehlern zu arbeiten.
Zum Glück war der Übungssaal frei und wir übten alle noch einmal gemeinsam, um unsere Fehler auszumerzen. Viel Zeit hatten wir nicht, denn die Hauptrunde folgte bald.
Alex ging wieder zum Auslosen. Wir standen gegen Kassel im kleinen Finale um Platz Fünf und Sechs. Wir mussten als Zweites ran.
Nervosität machte sich langsam wieder breit. Wir fragten uns, ob wir dieses Mal unsere Gegner schlagen könnten.
Finale
Die Tür ging auf und vor uns lag wieder dieser lange Weg zur Tanzfläche. Dasselbe Spiel noch einmal. Auf Emis Handzeichen hin gingen wir los und auf unsere Positionen. Danach ging auch unsere Musik schon wieder an. Und so schnell es anfing war es dann auch schon wieder vorbei.
Nur dieser Durchgang fühlte sich noch schneller an, als der Vorherige. Das Einzige, was ich im Kopf diesmal hatte, war, hoffentlich keine unwissentlichen Fehler gemacht zu haben.
Die Wertungsrichter waren soweit. Die Schilder gingen nach oben: 2 – 1 – 2 – 1 – 2
Auch dieses Mal hatte es leider nicht gereicht, unsere Kassler Rivalen zu schlagen. Wieder einmal waren wir auf dem sechsten und damit letzten Platz.
Das Ergebnis machte uns aber nicht zu schaffen, sondern spornte uns weiter an, besser zu werden. Denn das war schließlich unsere erste Saison im Turnierbereich und wir wussten demnach noch nicht einmal, wie alles ablief oder auf was es wirklich ankommt.
Danach folgte das große Finale. Wir schauten gespannt allen vier weiteren Formationen der zweiten Bundesliga zu. Sieger der Hauptrunde war Düsseldorf.
Nach der Bekanntgabe ging es für alle Tänzer noch einmal auf die Tanzfläche zur Siegerehrung. Dort bekamen wir eine Urkunde verliehen und gratulierten den Siegern. Danach machten wir ein Gruppenbild mit allen Formationen, was bei den anderen Turnieren nicht der Fall war. Dann gingen wir zur Fotowand und machten wie bei all den anderen Turnieren unsere Gruppenfotos. Nachdem Einige noch Pärchen Bilder machten ging ein Teil von uns, wie auch ich, zur Umkleide zurück, um diese rechtzeitig aufzuräumen. Wohingegen so manch andere einen Wiener Walzer zum Abschluss tanzten.
Abschluss des Tages
In der Umkleide angekommen, packte ich schnell meine Sachen und machte mich auf den Weg nach draußen. Dort schnappte ich erstmal Frischluft und ließ mir den Tag noch einmal durch den Kopf gehen.
Es Ist sehr viel passiert, womit keiner rechnen konnte. Das Verfahren bei der Hinfahrt, die Tatsache, dass ich einspringen musste, eine mehr als rutschige Tanzfläche und, dass wir leider wieder nur den sechsten Platz erzielen konnten. Tief in mir drinnen wusste ich, dass es ein Mannschaftssport ist und es auf die Leistung von jedem Einzelnen ankommt. Aber ich gab mir allein die Schuld, meine Bestleistung einfach nicht erbracht zu haben.
Gesenkten Hauptes ging ich zu unseren Autos und wartete dort auf die Anderen. Nachdem unsere Trainerin dann auch da war, wünschten wir Allen eine gute Heimreise.
Die Rückfahrt dauerte nicht so lange wie die Anfahrt, aber nach so einem Tag und der Abfahrt an der Großsporthalle um circa 21:00 Uhr, hofft man einfach nur noch, gut nach Hause zu kommen und dort in sein Bett zu fallen.
Nach einem Zwischenstopp beim KFC in Aschaffenburg erreichten wir die Heimat um 1:30 Uhr. Am Studio angekommen, räumten wir das Auto aus und machten uns auf den endgültigen Heimweg.
Ein energievoller Turniertag:
Mutig, trotz Herausforderungen
Simon berichtet begeistert von einem energiegeladenen Turniertag in Rüsselsheim, bei dem das Team trotz kurzfristiger Herausforderungen mutig auftrat, wertvolle Erfahrungen sammelte und mit Leidenschaft und Teamgeist die erste Saison meisterte.
Alle mit * markierten Bilder wurden von Milagro Photography erstellt

Fahrt nach Rüsselsheim

Ankunft in Rüsselsheim

Aufstellung zum Einmarsch

Wenn man die Damen nicht sieht 😀

Nochmal die Damen

Aus Spaß…

…wird Ernst xD

Willkommen zum Turnier

Hinter den Kulissen

Einblick in die Vorrunde

Einblick in die Vorrunde

Einblick in die Vorrunde

Einblick in die Vorrunde

Einblick in die Vorrunde

Einblick in die Vorrunde

Einblick in die Vorrunde

Einblick in das Kleine Finale*

Einblick in das Kleine Finale*

Einblick in das Kleine Finale*

Einblick in das Kleine Finale*

Einblick in das Kleine Finale*

Warten auf die Wertung

Während dem großen Finale

Siegerehrung

Siegerehrung

Gruppenfoto mit allen Formationen

Gruppenfoto mit allen Formationen

Gruppenfoto

Gruppenfoto

Gruppenfoto

After Show Selfies

After Show Selfies

After Show Selfies
Alle mit * markierten Bilder wurden von Milagro Photography erstellt

Simon Lukas
Autor
„Auch dieses Mal hatte es leider nicht gereicht (…). Wieder einmal waren wir auf dem sechsten und damit letzten Platz. Das Ergebnis machte uns aber nicht zu schaffen, sondern spornte uns weiter an, besser zu werden. Denn das war schließlich unsere erste Saison im Turnierbereich (…).“